Nina Radelfahr – Milchmeer
Für die Ausstellung in der Sigismundkapelle stellt Nina Radelfahr Arbeiten zusammen, die Bezug zum Raum nehmen. Die Kapelle ist von unterschiedlichen Lichtstimmungen geprägt und vermittelt gerade in den Wochen des Spätherbstes eine Atmosphäre der Einsamkeit, des Getrenntseins von der alltäglichen Welt. Daraus erwächst eine gewisse Sehnsucht nach dem Ursprung.
Die Arbeiten verbindet eine poetische, sensible Kraft, fühlbare Verbindungen nach dem Sehnen nach Nähe, einem Gefühl der Zartheit, ein Spüren von Fragilität.
Die aquarellierte Zeichnung, die eine Qualle zeigt, deren durchscheinende Körperhaftigkeit fast eins mit dem Meer zu werden scheint, leuchtet aus der Nische und vermischt sich mit dem diffusen Licht der Kapelle, das durch die Maueröffnungen eindringt.
Helle weiße Porzellanabdrücke von Quallen, die als eine der ältesten Tiere der Erde gelten, treten dazu in einen Dialog, bilden einen Raum im Flüssigen. Man kann eintauchen in den von dicken Mauern umgebenen Raum der Kapelle und spürt die Schwere, den Druck der Meerestiefe.

