Kunstpreis für Václav Maidl und Klaus Rose

Regensburg. Nach Persönlichkeiten wie Altbundespräsident Richard von Weizsäcker, den beiden Ex-Außenministern Hans-Dietrich Genscher (Deutschland) und Jiri Dienstbier (Tschechoslowakei) oder dem früheren tschechischen Botschafter in Deutschland Frantisek Cerný hat der Kunstpreis zur deutsch-tschechischen Verständigung zwei neue Mitglieder. Ausgezeichnet wurden am Freitag, 19.10.2007, im Regensburger Salzstadel mit dem vom Adelbert-Stifter-Verein, München, und der “Union für gute Nachbarschaft tschechisch- und deutschsprachiger Länder”, Prag, gestifteten Preis: der frühere Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium Dr. Klaus Rose und der Prager Philologe, Bibliothekar am Österreichischen Kulturforum an der Moldau und langjährigen Sekretär der Deutsch-Tschechischen Historikerkommission, Dr. Václav Maidl.

Kunstwerke als Preise

Die Preisverleihung zeigte wieder einmal mehr, so Oberbürgermeister Hans Schaidinger, welche Bedeutung Regensburg im deutsch-tschechischen Austausch inzwischen habe. Der Kunstpreis zur deutsch-tschechischen Verständigung wurde zum zwölften Mal vergeben, jeweils an einen Deutschen und einen Tschechen, für herausragende Aktivitäten zur Versöhnung zwischen den beiden Völkern. Die Preisverleihung findet wechselweise in Deutschland und in Tschechien statt. Als Preise werden Kunstwerke von deutschen und tschechischen Künstlern ausgehändigt.

Der Publizist Dr. Rudolf Erhart aus Prag würdigte Dr. Klaus Rose als einen Pionier der deutsch-tschechischen Verständigung. Rose habe bereits zu einer Zeit, als in der Tschechoslowakei das Ende der totalitären Herrschaft des Kommunismus noch in weiter Ferne war, nicht gezögert, Kraft und Zeit zu investieren, um den Eisernen Vorhang “anzubohren”. Rose war der Gründer der Deutsch-Tschechoslowakischen Gesellschaft in Bayern, eine Initiative, die gerade in seiner Partei, der CSU, oft mit Argwohn gesehen wurde. Nach der Samtenen Revolution habe Rose als einer der ersten die Beziehungen intensiviert. 1989 organisierte er gemeinsam mit dem damaligen bayerischen Wirtschaftsminister Gustl Lang die ersten Bayerischen Wirtschaftstage in Prag.

Dr. Klaus Rose äußerte bei dem Festakt, er hoffe, dass mit dem neuen bayerischen Ministerpräsidenten, Dr. Günther Beckstein, die Beziehungen Bayerns zu Tschechien neue Dynamik bekommen werden. Rose erhielt eine Federzeichnung der tschechischen Künstlerin Ruth Kohn.

Dr. Václav Maidls umfangreiche Tätigkeiten als Deutsch- und Tschechischlehrer sowie als Übersetzer, Autor, Forscher und unermüdlicher Vermittler zwischen den beiden Nachbarländern würdigte Dr. Jochen Bloss, der Gründer des Goetheinstituts in Prag. Sein Fazit: “In all seinen Publikationen und von ihm durchgeführten Veranstaltungen sehe ich eine Ausgangsbasis: Niveau und Qualität stimmen – und das bei ihm mit Herz.” Maidl habe sich von der Basis her um Verständigung verdient gemacht. Er bekam eine Malerei von Rupert D. Preißl überreicht, gestiftet von seiner Witwe Edda Preißl.

Mittelbayerische Zeitung vom 22.10.2007, von Harald Raab, MZ

Preisverleihung mit großem Bahnhof: Ernst Erich Metzner vom Adalbert-Stifter- Verein, die Preisträger Dr. Klaus Rose und Dr. Václav Maidl, Oberbürgermeister Hans Schaidinger, Ex-Botschafter Frantisek Cerný und von der Bayerischen Staatskanzlei Regierungsdirektor Wolfgang Freytag (von links)
Foto: Zwicknagl