Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Mariä Geburt Strašín (Straschin)
Die Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Mariä Geburt in Strašín/ Straschin ist ein Barockgebäude von besonderer Qualität in der Region Sušice/ Schüttenhofen. Ursprünglich handelte es sich um einen frühgotischen, mit einer Mauer und Eckbastionen befestigten Bau in exponierter Lage über dem Tal des Nestitzder Bachs (Nezdický potok). Der Sage nach soll hier einem Eremiten die Jungfrau Maria mit dem Jesuskind auf einem Stein sitzend erschienen sein, aus dem seither Wasser entspringt.
Wahrscheinlich führte die wachsende Anzahl von Pilgern zur hiesigen Gnadenstatue dazu, dass die Kirche in den Jahren 1736-1739 auf Initiative des hier tätigen Pfarrers Vaněk einen Umbau erfuhr, wodurch sie ihr barockes Aussehen erhielt. In der Westfassade steht ein dreistöckiger Turm mit Zwiebelhelm, dessen Wendeltreppen sowohl auf den Turm als auch auf die Musikempore führen. Die Treppen stützen sich jeweils auf die Stirn der niedrigeren Seitenschiffe, die zwei weitere Zwiebeltürme zieren. Der hervortretende Altarraum hat stark abgerundete Ecken und einen niedrigen barocken Giebel mit einem auf Kalk gemalten Bild der Mariengeburt.
Der dreischiffige Kirchenraum ist durch vier Kreuzpfeiler gegliedert. Die beiden Seitenschiffe sind niedriger und schmaler als das Mittelschiff und haben drei Gewölbefelder. Die westlichen Felder gehören zu der auf elliptischen Bögen ruhenden Musikempore und dem Bereich darunter – dieser hat ein Tonnengewölbe mit Lünetten. Die Pfeiler, an denen Pilaster mit barocken Kapitellen vorkragen, nehmen die Gurte der Kreuzgewölbe in den Seitenschiffen auf und tragen ebenfalls das Gebälk mit Sims, über dem sich das flache Kreuzgewölbe des Hauptschiffes erhebt. Im oberen Teil der Seitenschiffe befinden sich noch die Emporen für das Volk, der Triumphbogen ist durch die reichere Gliederung des Quergurtes angedeutet.
Der Altarraum der Kirche von Strašín ist fünfgliedrig radial eingewölbt mit zusammenlaufenden Lünetten, zu seinen Seiten befinden sich jeweils die Eingänge zu den Erdgeschossräumen der Türme und darüber die Oratorien. Der barocke Hauptaltar mit zwei Säulenpaaren sowie die Kanzel stammen aus dem 18. Jahrhundert. Zwei Büsten, eine der heiligen Maria Magdalena und eine des heiligen Petrus, zieren zwei barocke Beichtstühle, ebenso barocken Ursprungs sind die beiden Seitenaltäre. Auf dem Hauptaltar gibt es einige Barockstatuen zu sehen; die gotische Statue der Jungfrau Maria mit dem Jesuskind (die Madonna von Strašín, die der Überlieferung nach Botho Schwihau von Riesenberg einst gestiftet hatte) wurde 1990 leider gestohlen.
Frühere Nutzung
In der Vergangenheit fand außer dem so genannten Großen Jahrmarkt (zu Mariä Geburt am 8. September) eine Woche später auch der Kleine sowie weitere kleinere Jahrmärkte zu Ostermontag, Trinitatis und am Sonntag nach dem Veitstag statt.

